Zukunftslabor Gesellschaft & Arbeit
Die Möglichkeiten einer zunehmend softwarebasierten Technisierung sowie die Vernetzung und Automatisierung von Geschäfts- und Leistungserstellungsprozessen haben große Auswirkungen auf Arbeit, Organisation und Beschäftigung. Digitalisierung und Automatisierung werden eine tiefgreifende und systemische Transformation von Industrie und Dienstleistungen, der daran gebundenen Wirtschaftsentwicklung und der kulturellen Einbettung in die Gesellschaft zur Folge haben. Die neuen hochgradig vernetzten, intelligenten Technologien bieten das Potential, Produktions- und Dienstleistungsprozesse radikal neu zu organisieren. Erwartet werden weitreichende Auswirkungen auf Umfang und Art der Beschäftigung und auf die inner- und zwischenbetriebliche sowie räumliche Organisation. Zudem verändern sich Arbeits- sowie Interaktionsformen und es ist von Verschiebungen und Gestaltungsbedarfen bei den Rollen-, Kompetenz- und Anforderungsprofilen der Beschäftigten auszugehen.
Zentrale Aspekte des Zukunftslabors Gesellschaft & Arbeit sind die arbeitsbezogenen Folgen und Wirkungen der Digitalisierung, die Möglichkeiten, Konzepte und Voraussetzungen für die Gestaltung digitaler Arbeitswelten, die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf Organisationsprozesse sowie Fragen der damit verbundenen Gestaltung von Wirtschaftspolitik und Regulierung.




Wissenschaftler*innen

M. A. Antonia Altendorf
Antonia Altendorf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Ihr Forschungsschwerpunkt ist der Themenbereich Arbeit und Digitalisierung.
Projekte
Analyse von Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien in der digitalen Arbeitswelt, um die Zusammenarbeit von Mensch und Technik zu gestalten

Prof. Dr. Susanne Boll-Westermann
Prof. Dr. Susanne Boll ist Professorin für Medieninformatik und Multimediasysteme an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg am Department für Informatik und Vorständin am OFFIS Institut für Informatik. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Mensch-Technik-Interaktion sowie in der menschenzentrierten Gestaltung digitaler Technologien. Ihre Anwendungen reichen von digitalen Technologien für Gesundheit, Mobilität und Produktion bis hin zu digitalen Bürgerservices.
Sie promovierte 2001 mit Auszeichnung an der Technischen Universität Wien, Österreich, und ihr Diplomstudium mit Auszeichnung in Informatik an der Technischen Universität Darmstadt, Deutschland, 1996. Die Forschungsinteressen von Frau Prof. Dr. Boll-Westermann liegen im Bereich Multimedia und intelligente Benutzeroberflächen. Seit 2002 hat sie mehr 40 nationale und internationale wissenschaftliche Projekte in enger Zusammenarbeit mit Forschungsexperten weltweit akquiriert und geleitet.
Frau Prof. Dr. Boll-Westermann leitet eine der wenigen führenden Gruppen in Europa, die an alltagsdurchdringenden Nutzungsschnittstellen die mit verschiedenen Modalitäten (visuell, auditive und taktile) allgegenwärtige interaktive Systeme in verschiedenen Anwendungsdomänen entwickelt. Anwendungsfelder liegen in den Bereichen Produktion, automatisiertem Fahren und dem Gesundheitswesen.
Aktueller Fokus ist die Lenkung von Aufmerksamkeit des Menschen in komplexen interaktiven Umgebungen. Die Forschungsergebnisse von Prof. Dr. Boll-Westermann sind auf den renommiertesten Konferenzen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion veröffentlicht, darunter CHI, MobileHCI, AutoUI, PerDis und Multimedia mit Akzeptanzraten von 13 bis 22%. Insgesamt hat Susanne Boll mehr als 200 Artikel in Büchern, Zeitschriften und Beiträgen von internationalen Konferenzen und Workshops in den Bereichen semantische Abfrage, mobile Systeme, geografische Informationsbeschaffung und intelligente Benutzeroberflächen veröffentlicht. In aktueller Google Scholar h-Index ist 37.
Projekte
Analyse von Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien in der digitalen Arbeitswelt, um die Zusammenarbeit von Mensch und Technik zu gestalten

Lukas Häfner
Lukas Häfner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Regionalwirtschafliche Implikationen der Digitalisierung und deren Einfluss auf die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse; Regionalisierung digitaler Kompetenzen in Unternehmen; Unterschiede in regionalen Digitalisierungsvoraussetzungen.
Projekte
Das Projekt untersucht den Einsatz digitaler Technologien in der Arbeitswelt und die damit verbundenen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen

Randi Heinrichs
Randi Heinrichs ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Center for Digital Cultures + Algorithmic Management an der Leuphana Universität Lüneburg
Projekte
Weiterentwicklung, Systematisierung und Internationalisierung des Bereiches der digitalen Medien sowie Ausbau des Centre for Digital Cultures (CDC)

Dr.-Ing. Wilko Heuten
Dr.-Ing. Wilko Heuten ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am OFFIS. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Mensch-Maschine Interaktion, Augmented und Virtual Reality.
Projekte
Primary prevention for healthy ageing
Primary prevention for healthy ageing II
Intelligente technische Unterstützungsmöglichkeiten in der häuslichen Versorgung für Menschen in ihrem letzten Lebensjahr
Reduktion der akustischen Belastung des klinischen Pflegepersonals auf Intensivstationen durch die Entwicklung von methodischen und technischen Konzepten
Systematische Untersuchung der Verwendung von Lichtinteraktion im Lebensalltag älterer Menschen mit leichten sensorischen und kognitiven Einschränkungen
Rechtliche Regelungserfordernisse und Möglichkeiten zur sozialverträglichen Beherrschung der Risiken einer öffentlichen Nutzung von »Smart Cams«
Assistenzsystem der sozialen Interaktion von Palliativpatienten durch multimodale, affektive und alltagsdurchdringende Mensch-Technik-Interaktionen
Cooperative dynamic formation of platoons in trucks for safe and energy-optimized goods transportation and integration of assistance system for drivers
Entwicklung eines interaktiven Spiels zur Unterstützung der Integration junger Erwachsener in das Arbeitsleben auf Basis partizipatorischer Prinzipien
Entwicklung eines Usability-Kompetenzzentrums zur nachhaltigen Unterstützung von klein- und mittelständischen Softwareherstellern in der Pflegebranche
Begleiter zum Abbau von Barrieren in der Orientierung von Personen mit altersbedingten Gedächtnisschwäche und leichten kognitiven Beeinträchtigungen
Entwicklung von Methoden, Techniken und Werkzeuge für den industriellen Entwicklungsprozess der "Dynamic Distributed Cooperative Human-Machine Systems"
Entwicklung eines Wanderbegleiters mit Messung von Vitalparametern und Auswertung von Kontextinformationen wie Streckendistanz durch geographische Daten
Exemplarische und interdisziplinäre Entwicklung assistierender Technologien zur Gestaltung altersgerechter Lebenswelten für Gesundheit und Unabhängigkeit

Dr. Lukas Meub
Dr. Lukas Meub ist Geschäftsführer im Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen e.V. (ifh Göttingen). Seine Forschungsschwerpunkte sind: Innovation und Digitalisierung in Handwerk und Mittelstand.
Projekte
Das Projekt untersucht den Einsatz digitaler Technologien in der Arbeitswelt und die damit verbundenen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen
Workshop "The Effects of Automated Decision-Making (Planning Grant)". Unterstützung für Organisation eines Projektteams sowie thematische Identifizierung
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts "Die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Handwerk" der Handwerkskammer Erfurt
Eine ökonomische Analyse des Digitalisierungs-Checks des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk
Auswirkungen von interdisziplinären Neugründungen auf das innovative Potenzial sowie die resultierenden strukturellen Veränderungen des Handwerkssektors
Forschungsinhalt ist die Beeinflussung der digitalen Transformation auf die Innovationsfähigkeit von südniedersächsischen Handwerksunternehmen.
Ziel des Projekts ist eine Verbesserung der bestehenden Innovationsindikatorik im Bereich grundlegender Lern- und Innovationsmodi (bspw. dem DUI-Mode) für Unternehmen.
REraGI adressiert regulatorische Experimentierräume, schafft interdisziplinäre Definitionen und erstellt zusätzlich akteurspezifische Leitfäden

Monty-Maximilian Zühlke
Monty-Maximilian Zühlke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am L3S. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Representation Learning, Model Robustness und Data Mining.
Projekte
Untersuchung des Zusammenhangs von Trainingsdaten und Entscheidungen Künstlicher Intelligenz und, wie sich Prognosen und Entscheidungen erklären lassen
Geförderte Einrichtungen
Projekte des Zukunftslabors
News
Videos und Podcasts
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
Die probabilistische Vorhersage von unregelmäßig abgetasteten multivariaten Zeitreihen mit fehlenden Werten ist ein wichtiges Problem in vielen Bereichen, einschließlich Gesundheitswesen, Astronomie u ...
Die probabilistische Vorhersage von unregelmäßig abgetasteten multivariaten Zeitreihen mit fehlenden Werten ist ein wichtiges Problem in vielen Bereichen, einschließlich Gesundheitswesen, Astronomie und Klima. Modernste Methoden für diese Aufgabe schätzen nur Randverteilungen von Beobachtungen in einzelnen Kanälen und zu einzelnen Zeitpunkten, wobei eine parametrische Verteilung mit fester Form angenommen wird. In dieser Arbeit schlagen wir ein neuartiges Modell, ProFITi, für die probabilistische Vorhersage von unregelmäßig abgetasteten Zeitreihen mit fehlenden Werten unter Verwendung von bedingten Normalisierungsflüssen vor. Das Modell erlernt gemeinsame Verteilungen über die zukünftigen Werte der Zeitreihen, die von vergangenen Beobachtungen und abgefragten Kanälen und Zeiten abhängen, ohne eine feste Form der zugrunde liegenden Verteilung anzunehmen. Als Modellkomponenten führen wir eine neuartige invertierbare dreieckige Aufmerksamkeitsschicht und eine invertierbare nichtlineare Aktivierungsfunktion auf der gesamten reellen Linie ein. Wir führen umfangreiche Experimente mit vier Datensätzen durch und zeigen, dass das vorgeschlagene Modell eine viermal höhere Wahrscheinlichkeit als das bisher beste Modell bietet.
Autor*innen
- Prof. Dr. Lars Schmidt-Thieme (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Informatik)
Veröffentlichung
- Im Rahmen des Buches/Journals bzw. Konferenz: AAAI Conference on Artificial Intelligence 2025
- Datum: 25.02.2025 - 04.03.2025
- Link zur Veröffentlichung
Active Learning (AL) befasst sich mit der Ermittlung der informativsten Stichproben für die Beschriftung, um die Kosten für die Datenannotation bei überwachten Lernaufgaben zu senken. Die AL-Forschung ...
Active Learning (AL) befasst sich mit der Ermittlung der informativsten Stichproben für die Beschriftung, um die Kosten für die Datenannotation bei überwachten Lernaufgaben zu senken. Die AL-Forschung leidet unter der Tatsache, dass Aufzüge aus der Literatur schlecht verallgemeinert werden können und dass nur eine kleine Anzahl von Wiederholungen von Experimenten durchgeführt wird. Um diese Hindernisse zu überwinden, schlagen wir CDALBench vor, den ersten Benchmark für aktives Lernen, der Aufgaben aus den Bereichen Computer Vision, Verarbeitung natürlicher Sprache und tabellarisches Lernen umfasst. Durch die Bereitstellung eines effizienten, gierigen Orakels kann CDALBench mit 50 Durchläufen für jedes Experiment ausgewertet werden. Wir zeigen, dass sowohl der domänenübergreifende Charakter als auch eine große Anzahl von Wiederholungen für eine anspruchsvolle Bewertung der AL-Forschung entscheidend sind. Konkret zeigen wir, dass die Überlegenheit bestimmter Methoden in den verschiedenen Domänen variiert, was es wichtig macht, Active Learning mit einem domänenübergreifenden Benchmark zu evaluieren. Außerdem zeigen wir, dass eine große Anzahl von Durchläufen entscheidend ist. Wenn nur drei Durchläufe durchgeführt werden, wie es in der Literatur häufig der Fall ist, kann die Überlegenheit bestimmter Methoden stark von den einzelnen Durchläufen abhängen. Dieser Effekt ist so stark, dass, abhängig vom Seed, sogar die Leistung einer gut etablierten Methode für denselben Datensatz signifikant besser und signifikant schlechter als zufällig sein kann.
Autor*innen
- Prof. Dr. Lars Schmidt-Thieme (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Informatik)
Veröffentlichung
- Im Rahmen des Buches/Journals bzw. Konferenz: Neural Information Processing Systems (NeurIPS) 2024
- Datum: 10.12.2024 - 15.12.2024
- Link zur Veröffentlichung
In this paper, we study the spatial implications of digital entrepreneurship. Leveraging detailed micro-data on the universe of new venture formations in Germany between 2011 and 2018, we illustrate r ...
In this paper, we study the spatial implications of digital entrepreneurship. Leveraging detailed micro-data on the universe of new venture formations in Germany between 2011 and 2018, we illustrate regional determinants of digital entrepreneurship. Unlike conventional entrepreneurship, digital entrepreneurship demonstrates sustained growth rates throughout this time period, highlighting the policy importance of understanding the drivers of digital ventures’ location choices. The key insight of our study is that digital entrepreneurship requires both digital infrastructure and highly-skilled human capital. If both are present, digital entrepreneurship can flourish in rural areas, even if digital venture formations generally concentrate in urban centers.
Autor*innen
- Prof. Dr. Rolf Sternberg (Leibniz Universität Hannover, Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie)
Veröffentlichung
- Im Rahmen des Buches/Journals bzw. Konferenz: Journal of Business Venturing Insights
- Datum: 01.11.2024
- Link zur Veröffentlichung
Wissenschaftliche Vorträge
Referent*innen
Vortrag
- Im Rahmen der Veranstaltung: Göttinger Kolloquium zur Digitalisierung des Zivilverfahrensrechts, Georg-August-Universität Göttingen
- Datum: 16.01.2025
Referent*innen
- Dr. Martin Kuhlmann (Georg-August-Universität Göttingen, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen)
Vortrag
- Im Rahmen der Veranstaltung: "Seele - Körper - Geist": Interdisziplinäres Kolloquium, Universitätsklinikum Freiburg
- Datum: 12.11.2024
Referent*innen
- Dr. Martin Kuhlmann (Georg-August-Universität Göttingen, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen)
Vortrag
- Im Rahmen der Veranstaltung: Tagung „Perspektiven menschengerechter Arbeit: gestern, heute und morgen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Hans-Böckler-Stiftung und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
- Datum: 09.10.2024